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Somatic Experiencing

Somatic Experiencing habe ich bei Anne Janzen in Berlin gelernt.

 

Somatic Experiencing ist für mich eine von vielen Heilungsmodalitäten, bei denen es darum geht, das Nervensystem oder den feinstofflichen Körper als ein weises großes Ganzes zu begreifen, das in Beziehung steht mit der lebendigen Welt.

 

Jedes Kind, das sich sicher genug fühlt, kann beschreiben, welche Farbe ein Gefühl hat oder wie sich Freude über ein Tier anfühlt, oder was im Bauch passiert, wenn es Angst hat.

 

Mithilfe dieser intuitiven symbolischen Sprache, die wir uns wieder aneignen, ganz egal, wieviel wir spüren können oder auch nicht, nähern wir uns behutsam an schwierige Themen an.

 

Trauma verstehe ich als Teil des Lebens. Große und kleine Schrecken, Unfälle, Gewalt, die Gier der wenigen, Ausgrenzung, die ganzen -ismen, damit klar kommen müssen, dass wir mitten in der Klimakatastrophe sind und die Welt voller brutaler Kriege ist - all das schmerzt oder lähmt oder wird verdrängt…

 

Gleichzeitig leben wir mit so viel Schönheit - ein buntes Blatt, das durch den Nebel schwebt, ein Vogel auf dem Fensterbrett, am Ozean stehen, mit liebsten Leuten tanzen.

 

In Sitzungen probieren wir ganz viel aus, üben, Nervensystem und Körper (wieder) zu vertrauen. Auch Dissoziation oder Leere oder Taubheit oder „gar nichts fühlen“ sind wichtige Informationen, mit denen wir arbeiten können. Was konkret passiert ist, oder was Sorgen macht, wird nicht besonders lange besprochen. Vor allem achten wir darauf, was passiert, wenn einfach nur der Kontext im Raum ist. Und wir unseren Nervensystemen ein bisschen bewusster zuschauen als sonst.

 

In der Praxis verbinde ich Somatic Experiencing mit allem, was ich bei Langston Kahn, Christina Pratt, wilbody somatics, Sage Hayes, Parneet Chohan, Daniel Foor und vielen anderen gelernt habe und weiter lerne

Das bedeutet, Heilung als etwas zu sehen, was vor allem kollektiv passiert. 

Als etwas, das im Kontext von gewaltsamen menschengemachten Systemen nur dann Sinn macht, wenn es dabei um Befreiung geht. Nicht nur individuelle Befreiung, sondern kollektive. 

Befreiung von Individualismus

Befreiung von der Illusion des getrennt seins, Befreiung von der Idee, kleiner oder größer, wichtiger oder unwichtiger, kostbarer oder weniger kostbar zu sein als andere Menschen.

Befreiung von der Idee, als Menschen über anderen Lebewesen zu stehen.

Mir ist wichtig anzuerkennen, dass transgenerationales Trauma und Trauma, das durch Ungerechtigkeiten und systemische Gewalt entsteht, nicht mal eben so in Therapiesessions gelöst werden können. Der Umgang mit dieser Art von Schmerz hat viel zu tun mit Anerkennen von Wut und Trauer und Fokus auf Resilienz.

Auch das direkte Aerbeiten mit weisen, liebevollen, uralten Vorfahren ist eine Option.

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Was heißt das für Sitzungen?

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Eine der Grundideen ist, dass sich gestaute Energie traumatischer Erlebnisse im Körper „festsetzt“ und auch wieder gelöst werden kann. Um dem Nervensystem die Freiheit zu geben, dies „automatisch und wie von selbst“ zu tun, wird behutsam und mit kleinen Schritten geübt.

 

Dies passiert auf spielerische und gleichzeitig ernst gemeinte Weise.

Dabei kann auf der Ebene des Nervensystems Veränderung und Erleichterung möglich sein und so dann auch Veränderung und Erleichterung im Alltag.

 

Es geht darum, die Aufmerksamkeit nur so viel wie nötig auf das schwierige Thema zu lenken. Viel mehr wird geübt, körperliche Empfindungen, die damit einhergehen, wahrzunehmen und für wahr zu nehmen. Dies geschieht abwechselnd mit der Fokussierung auf angenehme oder wohltuende Körperempfindungen. Dieses Pendeln wird meistens als sehr schön und wenig belastend empfunden bei der Annäherung an Themen wie Schmerz, Stress, Angst und anderen.

Im besten Falle können sich die Verspannungen im Nervensystem, die mit der schwierigen oder traumatischen Situation zu tun haben, lösen.

Das hat oft einen großen Einfluss auf die Gesamtsituation des Körpers und des Gemütszustandes.

Somatic Experiencing

I learned Somatic Experiencing from Anne Janzen in Berlin.

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For me, Somatic Experiencing is one of many healing modalities that involve understanding the nervous system or the subtle body as a wise, large whole that is intimately connected to the living world.

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Every child who feels safe enough can describe what color a feeling is, or how joy about an animal feels, or what happens in the stomach when the child is afraid.

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With the help of this intuitive symbolic language that we re-acquire - no matter how much we can or cannot feel - we approach difficult topics carefully.

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I understand trauma as a part of life. Big and small scary events, accidents, violence, the greed of the few, exclusion, all the -isms, horror, having to come to terms with the fact that we are in the middle of the climate catastrophe, the world being full of brutal wars - all of this hurts or paralyzes or gets pushed away.

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At the same time, we live with so much beauty - a colorful leaf floating through the fog, a bird on the windowsill, standing by the ocean, dancing with our loved people.

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In sessions, we try out lots of things, practice trusting our nervous system and body (again). Dissociation or emptiness or numbness or "not feeling anything at all" are  important pieces of information that we can work with.

 

What happened or what is worrying us is not discussed for very long. Above all, we pay attention to what starts to emerge when there is simply enough of the context present. 

And we watch our nervous systems a little more consciously than usual.

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In practice, I combine Somatic Experiencing with everything I have learned and continue to learn from Langston Kahn, Christina Pratt, wilbody somatics, Sage Hayes, Parneet Chohan, Daniel Foor and many others.

This means seeing healing as something that happens primarily collectively. 

In the context of violent human-made systems healing only makes sense to me when it is about liberation. Not just individual liberation, but collective liberation.

Liberation from the idea of individualism.

Liberation from the illusion of being separate, liberation from the idea of ​​being smaller or bigger, more important or less important, more precious or less precious than other people.

Liberation from the idea that as humans we are above other living beings.

It is important to me to acknowledge that transgenerational trauma and trauma that is caused by injustice and systemic violence cannot be dissolved like a miracle in therapy sessions. Dealing with these kinds of pain needs emracing grief and and anger and rage and a focus on resilience.

Also, working directly with wise kind loving ancient ancestors is an option.​​​

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How does this work in a session?

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One of the basic ideas is that the trapped energy connected to traumatic events is "locked" in our bodies and can get released.

In order to invite the nervous system to do that "automatically and by itself" we practice in delicate and small steps.

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This happens in a playful yet serious manner.

By practicing, transformation and release are possible for the the nervous system and therefore transformation and release in every day life are possible.

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We try and only put as much awareness on the difficult topic as necessary. Rather, we learn to notice the body's language and what we feel on a somatic level related to that topic. We do this alternating with a focus on pleasant or nourishing body awareness. 

Most people experience this pendulum as a nice and non intrusive way of dealing with symptoms like pain, stress, fear and others.

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When this letting go and going back and forth works the tensions of the nervous system that are related to difficult or traumatic incidents find release. This often has a great impact on the whole situation of body, mind and soul.

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